Kartell-TV: Clubwüste Linz?

So aber hat jede Stadt die Clubs, die sie verdient. Beziehungsweise (hallo Linz!? hallo Salzburg?!) gar keinen Club in den Top10 des FM4 Exit Poll.

– FM4 Exit Poll 2011

Hat Linz eigentlich einen Club? Und was macht einen guten Club aus? Warum sind Linz und Clubkultur so ein schwieriges Thema? Was gibt es, was bräuchte man und was ist machbar?

Über diese Fragen wird seit einer gefühlten Ewigkeit in der Linzer Musikszene diskutiert. Oft heißt es, dass das Publikum in Linz fehlt. Manche meinen, es braucht nur ein paar mutige KulturmacherInnen. Andere orten das Problem bei der fehlenden politischen Unterstützung. Die Diskussion wird ausgehend vom Status Quo und bezugnehmend auf die Geschichte der Stadt sich darum drehen, wohin sich die Clubszene entwickeln könnte und sollte.

Die eingeladenen Gäste sind allesamt erfahrene Veranstalterinnen und Veranstalter und kennen die lokale Musikszene: Felix Vierlinger, alias Fino, arbeitet als Veranstalter in der Stadtwerkstatt und ist dort unter anderem für die Clubreihe „Future Sounds zuständig“. Gernot Kremser hat vor rund einem Jahr die künstlerische Leitung des Linzer Posthofs übernommen und dort durchaus für frischen Wind gesorgt. Die gebürtige Mühlviertlerin Julia Pfeifer hat den Susi Klub ins Leben gerufen, eine der legendärsten Clubreihen in Wien, der manchmal auch in Linz gastiert. Lena Leblhuber kennt die Linzer Musikszene nicht nur durch ihre Arbeit im mittlerweile aufgelassenen Plattenladen Con.trust, sondern hat sich ebenso als Veranstalterin und DJ einen Namen gemacht. Und schließlich wird noch Markus „Aka Tell“ Reindl an der Diskussion teilnehmen, der seit vier Jahren für das Booking des Solaris zuständig ist und vor kurzem die Clubreihe Come with me im Posthof startete.

Ich darf die Moderation übernehmen, und freu mich jetzt schon auf die spannende Diskussion!

Ausstrahlung: Mittwoch, 29.02.12 um 20:00 Uhr auf Dorf TV

Medienstadt Linz, Marke oder Wirklichkeit?

Letzten Mittwoch gabs eine feine Diskussionsrunde auf Dorf.TV zum Thema „Medienstadt Linz?“. Das erste Mal war ich nicht als Diskutant, sondern als Moderator tätig, eine durchaus spannende Angelegenheit und interessante Erfahrung. Und ganz ehrlich, ich war ganz schön nervös =). Die Diskussion war durchwegs spannend, einen Mitschnitt findet ihr im Archiv von Dorf TV.

Begonnen haben wir mit einer kurzen eingehenden Reflektion zur Frage, wie es denn um den Zustand der lokalen Medienszene bestellt ist, und ob die Stadt Linz ihrem im ersten KEP definierten Anspruch, einen Schwerpunkt auf Neue Medien und freie Szene (und damit natürlich frei Medien) zu setzen, gerecht geworden ist. Fazit: Jein. Während die Ars als Leuchtturmprojekt sich durchaus weiter etablieren konnte, hat sich die freie Medienszene eher aus eigenem Antrieb heraus entwickelt und sich den Stand erkämpft, den sie heute hat. Weiters haben wir natürlich über die Relevanz von Medienprojekten in einer Zeit gesprochen, in der jede/r mit Leichtigkeit selbst sein eigenes Medium gründen kann. Denn dadurch, dass Medien ihre Übertragungs-Exklusivität verlieren, werden sie mehr und mehr zu sozialen Bewegungen und Plattformen. Und natürlich war es eine große Frage, wie die Open Commons Region sich im Kunst- und Kulturkontext wird etablieren können, und welche politischen Implikationen die Devise Open Everything beherbergt.

Meine Frage, ob sich freie Kulturszene mit ihrer Konzentration auf den Aufbau der eigenen Medien nicht selbst aus den Massenmedien gedrängt hat und damit einher auch der Verlust des kulturpolitischen Diskurses in den letzten beiden Jahrzehnten ging, konnte nicht eindeutig beantwortet werden. Sieht man die Zivilgesellschaft als gegenkulturelle Bewegung, die das jetzt herschende System einmal überwindet, ist das vielleicht eine klassische Transformations-Schwäche, die wir allerdings zu wenig reflektieren, wie es scheint.

Linz hat das Potential eine Medienstadt zu sein, keine Frage – Wenn der politische Wille das auch wirklich will, und wenn es dafür auch die passenden Budgets gibt. Daher nochmal meine Anregung: Das Land Oberösterreich ist eines von zwei Bundesländern, dass keine Landesabgabe auf die ORF-Gebühr aufschlägt. Würde man die Gebühr von 16 € um 3% auf 16,50 € erhöhen, könnte man mit zweckgebundenen 3,6 Millionen € einen echten Fortschritt in der Entwicklung der freien Medienszene Oberösterreichs erzielen.

Danke nochmal an die DiskutantInnen Ushi Reiter, Thomas Kreiseder, Daniel Friesenecker, Stefan Pawel und Andrea Mayer-Edoloeyi, letztere hat auch dazu passend einen Beitrag in ihrem lesenswerten Blog veröffentlicht.

Kartell-TV #3: Medienstadt Linz?

Morgen, am 16.11.11 um 20:00 Uhr moderiere ich eine Diskussionrunde auf Dorf TV zur Frage, wie es um die Medienstadt Linz bestellt ist. Anlässe um sich diese Frage zu stellen, gibt es viele. Das Szene-Magazin Spotsz wurde 2010 mangels finanzieller und politischer Unterstützung eingestellt, jüngst musste die Linzer KAPU ihre KAPUzine aus Budgetnot einstellen, die Medieninitiative junQ.at wird seit Beginn an mit Kleinstbeträgen abgespeist. Auf der anderen Seite gibt es mit Dorf TV in Linz eine der wenigen freien Fernsehstationen Österreichs und das freie Radio FRO ist eines der aktivsten in der Radioszene und Vernetzungsknoten der Linzer Zivilgesellschaft. Und auch beim KEP-Workshop am nächsten Tag wird es eine Arbeitsgruppe zum Thema Medien, Open Source und Open Commons geben.

Die DiskutantInnen vertreten verschiedene Medienbereiche und Ansätze, ihnen allen gemein ist eine langjährige Praxis-Erfahrung. Die Medienkünstlerin und servus.at-Geschäftsführerin Ushi Reiter ist als kritische Begleiterin der neuen Medienwelt bekannt,  Andrea Mayer-Edoloeyi hat sich als Bloggerin und Socialmedia Expertin einen Namen gemacht. Thomas Kreiseder setzt sich seit vielen Jahren für Radio FRO ein, für eine jüngere Initiative sitzt Daniel Friesenecker von junQ.at am Podium. Und Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz werde ich fragen, wie die Medienszene von den Open Everything Ansätzen profitieren kann.

Hier noch die offizielle Sendungsbeschreibung: Weiterlesen

Kartell-TV, die Zweite: Noten mit Quoten

Kartell-TV: Das ist weder eine Sendung der österreichischen Frächter, noch eine der voestalpine, sondern eine der freien Linzer Kulturszene zu lokal-kulturpolitischen Themen. Nachdem wir aus der ersten, selbstreflexiven Sendung zum Thema „Organisierung des Unorganisierbaren – Die Freie Szene Linz“ viel gelernt haben, geht es in der zweiten Folge um das Thema Frauen in der Musik – „Noten mit Quoten“ eben.

Auf dem Sofa nehmen diesmal unter Moderationsleitung von Dominika Meindl der Linzer Kulturdirektor Julius Stieber, Silvia Jura von der platform for famous female culture, Roswitha Kröll von der Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur fiftitu sowie Jörg Parnreiter vom Ottensheim Openair Festival Platz.

Mehr Infos zum Thema und zu den Fragestellungen gibts beim Facebook-Event: http://www.facebook.com/event.php?eid=230397727006374