2. Linzer Burschitour!

7. Februar 2014, 16:00 Uhr
Treffpunkt: Stadtwerkstatt, Kirchengasse 4 in 4040 Linz Urfahr

Burschitour-Linz-Flyer

Der Zuspruch und die Teilnahme bei der 1. Linzer Burschitour vor zwei Jahren war überwältigend. An die 70 Personen waren trotz schlechten Wetters zu einem Vortrag und anschließendem Spaziergang zu den wichtigsten schlagenden Linzer Burschenschaften des renommierten Rechtsextremismus-Experten Heribert Schiedl gekommen. Offensichtlich gab und gibt es ein großer Interesse der Linzer BürgerInnen zu erfahren, was hinter dem System der Burschenschaften steckt, daher wird es heuer eine Neuauflage geben.

Bild der ersten Burschitour. Datum der Kamera nicht korrekt.

 

Der Zuspruch zu den Burschenschaften in weiten Teilen der Bevölkerung lässt glücklicherweise immer mehr nach. Auch bei den wichtigste Szeneereignisen, dem WKR-Ball Akademikerball und dem Linzer Burschenbundball, sind immer weniger Teilnehmer bei der Veranstaltung selbst, während die Protestkundgebungen (Linz heuer hier: https://www.facebook.com/events/1403576423213575) von Jahr zu Jahr größer werden.

Dennoch haben die Burschis immer noch beträchtlichen Einfluss auf die österreichische Politik. Besonders Linz und Oberösterreich sind Hochburg der Korporierten. Im Linzer Gemeinderat sind fast die Hälfte der FPÖ-Mitglieder Teil der rechtsextremen Arminia Czernowitz: Detlef Wimmer, Werner Pfeffer, Michael Raml und Markus Hein. Auch in der zweiten Reihe der Linzer FPÖ finden sich unzählige Arminen, eine gute Übersicht bietet der Artikel „Die FPÖ Czernowitz“ auf dem Blog von Bawekoll. Darf man die Arminia Czernowitz denn wirklich rechtsextrem nennen? Ja. Diese Einschätzung teilt zum Beispiel das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW), das im Auftrag des Staates Österreich die rechte Szene beobachtet. Wer sich eine eigene Meinung bilden möchte: Vor wenigen Jahren machte die Arminia beispielsweise unverhohlen Werbung für eine Veranstaltung mit einem Nazi-Sujet, wie die Grünen damals aufdeckten.

Die schlagenden Burschenschaften sind also das institutionelle Sammelbecken des österreichischen Rechtsextremismus, des Neo-Nazismus und gleichzeitig auch die wichtigste Kaderschmiede der FPÖ. Ihre Mitglieder helfen sich gegenseitig in Machtpositionen und versuchen so, ihre politische Ideologie im gesellschaftlichen Diskurs zu verankern. Diese Ideologie ist geprägt von starkem Sexismus, Rassismus und Geschichtsrevisionismus. Unter dem Vorsitz der österreichische Burschenschaft Teutonia ist der deutsche Dachverband so weit nach rechts gerückt, dass es zu Spaltungen kam. Denn Diskussionen um verpflichtende Ariernachweise (!) für die Mitgliedschaften in einer Burschenschaft war vielen der Deutschen dann doch zu nazistisch.

Grund genug, einmal eine Reise durch die Linzer Burschenschafter-Szene zu unternehmen. Diesmal wird der Wiener Sami Kilic einen Einblick in die politischen und gesellschaftlichen Verflechtungen der Linzer Burschenschaften geben. Er arbeitet als Geschichtsvermittler an einer KZ-Gedenkstätte und setzt sich seit Jahren in antifaschistischen Gruppen und Projekten aktivistisch mit dem Thema Burschenschaften auseinander. Nach einem Einführungsvortrag werden wir wieder bei einem Nachmittagsspaziergang ein paar der Buden der Burschenschaften besuchen und vor Ort mehr über diese erfahren. Die genaue Route wird aus Sicherheitsgründen erst bei der Veranstaltung vor Ort bekannt gegeben. Um vor Provokationen der Burschenschafter sicher zu sein, wird die Veranstaltung auch dieses Jahr wieder unter Polizeischutz stattfinden.

Bild der ersten Burschitour. Datum der Kamera nicht korrekt.

 

Die Teilnahme ist kostenlos, um kleine Spenden für den Referenten wird gebeten. Und wer eine gute Kamera zuhause hat, bitte mitnehmen und bei der Doku helfen – Danke!

Und bitte: Spread the word!

Auf Facebook: https://www.facebook.com/events/497101473741050/

Fotos, Berichte und Rückblicke auf die 1. Linzer Burschitour findet ihr hier:

Rückblick auf subtext.at

Beitrag „Braunblaue Flecken“ von Daniela Derntl auf FM4

Fernsehbeitrag von Dorf-TV:

Vortrag von Heribert Schiedel und Eindrücke der Tour auf dem CBA:

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